Alle Suchtpräventionsvereine der Schweiz – auch PROphyl – haben das gleiche Ziel: Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen so zu stärken, dass sie den Gefahren der Sucht widerstehen können.
Eine starke Gesundheit heisst: Die Kinder fühlen sich physisch, psychisch und sozial wohl. PROphyl will also das Lagerprogramm der Jugendverbände so gestalten, dass sich Kinder körperlich und geistig gesund entwickeln und in einer gesunden Gemeinschaft leben.
Mit Gesundheitsförderung allein ist das Ziel von PROphyl aber noch nicht erreicht; um den Gefahren der Sucht widerstehen zu können, müssen diese erkannt werden. PROphyl will deshalb die Kinder und die Leiter der Jugendverbände für die Merkmale und Mechanismen der Sucht sensibilisieren.
Das Ziel von PROphyl gliedert sich also in vier Bereiche. Zu jedem Bereich bietet PROphyl Programmvorschläge und Ausbildungsmaterial:
Zielbereich A: Sensibilisierung auf die Suchtthematik
Sucht beginnt im Alltag; jede und jeder hat kleine oder grosse Probleme mit Suchtmitteln, sei es Fernsehen, Schokolade, Zigaretten oder etwas anderes. Um sich nicht von der Sucht beherrschen zu lassen, müssen die Anzeichen und Hintergründe der Sucht erkannt werden. Welche Faktoren können Suchtverhalten auslösen? Welche äusseren Merkmale sind erkennbar? Welche Verhaltensweisen ermöglichen einen gesunden Umgang mit potentiellen Suchtmitteln? Solchen Fragen nähern sich Kinder und Jugendliche auf spielerische Art. So können sie Suchtverhalten bei sich selbst und bei anderen erkennen und ihm entgegenwirken.
Zielbereich B: Psychische Gesundheit
Psychische Gesundheit bedeutet, eine starke Persönlichkeit zu haben. Um eine gesunde Persönlichkeit zu entwickeln, müssen Kinder und Jugendliche ihre Fähigkeiten kennen, aber auch ihre Ängste und Sehnsüchte akzeptieren sowie ihre Bedürfnisse formulieren lernen. Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden in diesem Themenbereich gezielt gefördert. So können sie sich jeder Herausforderung stellen und müssen nicht vor dem Leben davonlaufen.
Zielbereich C: Soziale Gesundheit
In einer gesunden Gemeinschaft zu leben heisst, sich als Teil des Ganzen zu fühlen und trotzdem eine eigene Persönlichkeit zu bleiben. Um mit anderen zusammen zu leben, müssen Kinder und Jugendliche mit Streit, Konflikt und Gruppendruck umgehen können. So entsteht aus einer Gruppen ein starkes Team, in dem jeder sich selbst sein kann.
Zielbereich D: Physische Gesundheit
Körper und Geist sind verbunden; was den Körper stärkt oder schwächt, wirkt sich auch auf die Psyche aus. Um gesund zu sein, müssen Kinder und Jugendliche die Signale ihres Körpers wahrnehmen und verstehen. Sie sollen wissen, was ihrem Körper gut tut und was ihm schadet, damit sie sich wohl fühlen in ihrer Haut. Das Ziel dieses Themenbereichs ist nicht nur die sportliche Betätigung, sondern in erster Linie das Bewusstsein der Kinder für ihren Körper zu fördern.
Zu diesen vier Themenbereichen hat PROphyl eine Sammlung von Programmvorschlägen und Infoblöcken zusammengestellt. Die Dossiers sind jeweils mit dem Buchstaben des Zielbereichs (A,B,C,D) gekennzeichnet. Das Material kann für die Lagervorbereitung verwendet werden – natürlich dürfen die PROphyl-Leiter die Blöcke aber auch abändern und eigene Programmblöcke entwerfen.
Selbstverständlich möchte PROphyl möglichst viele Jugendvereine erreichen. Zu den vier Zielbereichen kommt also noch ein fünftes Ziel hinzu: Die Leiter der Jugendverbände auf PROphyl aufmerksam zu machen und sie über Suchtprävention und Gesundheitsförderung zu informieren.
Zielbereich E: Ausbildung und Information
In den Ausbildungskursen der Verbände sollen angehende Leiter PROphyl kennen lernen. Sie sollen einerseits erfahren, was sie in ihren Kinder- oder Jugendgruppen für Suchtprävention und Gesundheitsförderung tun können. Anderseits sollen sie selbst erleben, wie PROphyl-Programmblöcke wirken. Die Blöcke des Bereichs E sind deshalb an die anderen Zielbereiche angelehnt und eignen sich speziell für die Altersstufe von angehenden und aktiven Leitern. Zudem finden sich in diesem Bereich Vorschläge für Infoblöcke, mit denen sich die Leiter umfassend über das PROphyl-Programm informieren können.